Sammelgutverkehr

15. Februar 2022

Der auch als Sammelladungsverkehr oder Stückgutverkehr bezeichnete Sammelgutverkehr, ermöglicht den wirtschaftlich günstigeren Transport kleiner Sendungen, in dem diese zu größeren Posten zusammengestellt werden. Als Sammelladung wird dieser Transport bezeichnet, wenn dazu Stückgutsendungen verschiedener Versender bzw. Auftraggeber gebündelt werden. Der Sammelgutverkehr lässt sich in verschiedene Phasen einteilen. Im sogenannten Vorlauf werden die Stückgutsendungen von den Auftraggebern abgeholt. Die Sendungen werden dann für den sogenannten Hauptlauf zu einer Sammelladung (meist in einem Fahrzeug) zusammengestellt. Damit wird rechtlich gesehen aus den vielen verschiedenen Sendungen eine gemeinsame und das Stückgut wird zum Sammelgut. Die Rolle des Einsammelns und Zusammenstellen übernimmt der sogenannte Versandspediteur oder sein Auftragnehmer, der bei der Fahrt in Bezug auf die Haftung als Frachtführer gilt. Im Empfangsgebiet angekommen, wird die Fracht wieder in ihre einzelnen Elemente bzw. Stückgüter aufgetrennt und an die Empfänger ausgeliefert. Diese Rolle des Aufteilens und Zustellens der einzelnen Güter an die Empfänger übernimmt der sogenannte Empfangsspediteur. Falls ein weiterer Spediteur beispielsweise als Hausspediteur des Empfängers den Transport vom Sammelgut-Lager des Empfangsspediteurs übernimmt, wird dessen Rolle als Briefspediteur bezeichnet. Falls der Spediteur für die Fahrt ins Zielgebiet eine weitere Teilsendung transportiert, wird dies Beiladung genannt.

Der Sammelgutverkehr stellt insbesondere für die meist mittelständischen und regionalen Speditionen eine wirtschaftliche Notwendigkeit dar, um den ständig steigenden Bedarf an kleineren Stückgutsendungen bei gleichzeitig stark steigenden Kosten z.B. für Personal, Treibstoff und Maut bedienen zu können. Da sich ein Transport über die Grenzen der jeweiligen Region mit leerer Rückfahrt meist nicht rentiert, bilden die Spediteure Kooperationen, die als Systemverbünde benannt werden. Damit unterscheiden sich diese Verbünde deutlich von konzerneigenen Speditionen, die über ein deutschland- oder sogar europaweites Netzwerk verfügen. Die mittelständischen Speditionen bieten in ihren Verbünden zum Beispiel feste Fahrpläne. Diese funktionieren dann ähnlich wie ein Linienverkehr und ermöglichen den Sammelgutverkehr an alle Orte in Deutschland innerhalb von 24 Stunden. Der Sammelgutverkehr über die Speditionen wird z.B. über ein als Hub and Spoke System bekannt gewordenes sternförmige Netzwerk organisiert und strukturiert. Ein Zentrallager für eine Region, der Hub, wird von verschiedenen regionalen Depots, den Spokes, beliefert. Das Sortieren und Zuordnen der Sendungen wird zentral erledigt, wodurch Kostenvorteile entstehen.